Gesamtstrecke: Die „Bergheimer Acht" besteht aus einem ca. 33 km langen nördlichen und einem ca. 44 km langen südlichen Teil, gesamt  ca. 77 km. zur Karte / GPS-Track

Wegbeschaffenheit: Die Tour führt über Radwege, befestigte Feldwege und weniger belastete Kfz-Straßen.

Diese Tour ist nicht nur für Neubürger und Besucher in Bergheim interessant, sondern auch für alteingesessene Mitbürger, die ihre nähere Umgebung besser kennenlernen wollen. Der mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) Ortsclub Bergheim ausgearbeitete Tourenplan bringt uns zu den vielen, vor allem historischen Sehenswürdigkeiten in den verschiedenen Ortsteilen, die wir auf dem gemeinsamen Weg der „Bergheimer Acht“ erreichen. Bergheim bietet nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern hat auch viele Angebote für Freizeit, Sport und Kultur.

Die Tourbeschreibung beginnt im Stadtzentrum an dem aus dem 14. Jh. stammenden Aachener Tor, einem noch heute genutzten historischen Bau.

Zunächst führt uns der Weg durch den Stadtgarten am Krankenhaus vorbei über die Zeiss-Straße in östlicher Richtung zur Kentener Mühle. Sie liegt reizvoll an einem Seitenarm der Erft mit einem heute noch genutzten Wasserrad. Der anschließende Weg zum Freizeitpark führt durch das Vogelwäldchen über den Erftkanal, der von 1860 - 1870 zur Entwässerung der ehemaligen total versumpften Erftaue errichtet wurde. Hinter dem Freizeitpark Erftaue entstanden in den Achtziger Jahren ein Freizeitbad, Tennisanlagen und Sportplätze.

Über die A 61 hinweg kommen wir nun auf die Römerstraße. Die Römerstrasse ist ein Teil der aus der römischen Zeit stammenden Straßenverbindung Köln-Aachen, deren schnurgrader Verlauf noch heute erkennbar ist. In der Burg Thorr  war ein gleichnamiges Adelsgeschlecht ansässig. Die heutige Burg wurde 1140 erstmals erwähnt und zählte im Mittelalter zu den insgesamt 283 Rittersitzen des Jülicher Grafenhauses.

Weiter geht es nach Ahe mit dem Heimatmuseum über einen gut ausgebauten Wirtschaftsweg, wo die Kaiserroute den Erftkreis kreuzt und gelangen dann zur Pliesmühle.

Die Pliesmühle wurde erstmals im 17. Jh. als Handwerksbetrieb für Waffen und Rüstungen erwähnt. Heute ist sie Sitz eines der Gestüte um Quadrath-lchendorf.

Nicht unerwähnt bleibt, dass es in Quadrath-lchendorf zwei sehr schöne Schlösser gibt. Das Schloss Frens  wurde im 13. Jahrhundert von der in Frenz bei Düren ansässigen edelfreien Familie gleichen Namens gegründet und ist das wohl architektonisch reizvollste Wasserschloß im Erftkreis. Das Schloß Schlenderhan  - im 18. Jh. errichtet - gehört zu den repräsentativsten Wasserschlössern des Rheinlandes. Das Schloß beherbergt heute ein weltberühmtes Gestüt (nicht öffentlich zugänglich).

An der Pfarrkirche St. Laurentius befindet sich ein sehr schönes Café, das zur Rast einlädt. Der weitere Weg führt uns zum ehemaligen zentralen Verkehrskreuz von Quadrath-lchendorf mit dem Glasbläserbrunnen. Der Glasbläserbrunnen erinnert an die Ichendorfer Glashütte, ein Unternehmen, das sich durch die Qualität seiner Erzeugnisse unter dem Namen „lchendorfer Glas“ weit über die Region hinaus einen Namen gemacht hat, zwischenzeitlich aus wirtschaftlichen Gründen aber nicht mehr existiert.

Wenn wir jetzt unseren Weg in Richtung Oberaußem fortsetzen, kommen wir über die Rote-Kreuz-Straße an der Freizeitanlage „Sonnenhang“ vorbei zur Fischbachhöhe, wo sich mehrere schöne Bauernhöfe befinden. Hier ist ein Rekultivierungsbereich mit landwirtschaftlicher Nutzung, Freizeitanlage, Wohnbereich und gewerblicher Nutzfläche entstanden. Durch den Rekultivierungsbereich kommen wir über die Nord-Süd-Kohlenbahn zur ausgedehnten Glessener Höhe. Die Glessener Höhe ist ein stark bewaldeter rekultivierter Bereich der Fa. Rheinbraun, der an den Staatsforst Ville unmittelbar anschließt. Hier bieten sich mehrere Rundfahrten und Abstecher an, die vom Aussichtspunkt auf der Höhe einen wunderschönen Blick auf Köln bis zum Bergischen Land hin gestattet. Wir wählen jedoch die Strecke am Fuße der Erhebung und können eine Rast auf dem „Hallerhof“ (Restaurationsbetrieb) einlegen (an der nördlichen Schleife).

Hier ist auch ein weiterer Einstieg in den nördlichen Teil der „Bergheimer Acht“. Die südliche Tour führt uns zurück über die Nord-Süd-Kohlenbahn um den Abtsbusch am Bürgerhaus Oberaußem vorbei zum Fortuna-Bad auf die nördliche Schleife. Hier kann auf der südlichen Schleife über Glesch und Pfaffendorf nach Bergheim abgeküzt werden. Sollten Sie viel Zeit mitgebracht haben, ist es ein Erlebnis, das „Fortuna-Bad“ zu besuchen.

Das Freizeitbad gibt Ihnen Erholung pur, u. a. mit Sauna, Cafeteria, Schwimmbad, Wirlpool, Solarium. Wenn Sie sich jetzt lieber der Radtour widmen, so fahren Sie weiter zum Braunkohlenkraftwerk der Rheinischen Elektrizitätswerke, welches das Ortsbild von Niederaußem bestimmt. Die Schornsteine der Rauchgasentschwefelungsanlage sind mit ca. 200 m die höchsten Bauwerke des Erftkreises. Die Abwärme des Kraftwerkes entweicht nicht mehr ungenutzt in die Atmosphäre, sondern wird als Fernwärme für Niederaußem wie auch für die Hortitherm- und Limnothermanlagen (Pflanzen- und Blumenzucht sowie Fischzuchtanlage) genutzt.

Am Kraftwerk vorbei kommen wir nun nach Auenheim. Hier befindet sich der Ordenshof, eine frühere Hofanlage, die heute als städtische Begegnungsstätte genutzt wird. Auf dem weiteren Verlauf unserer Strecke in Richtung Rheidt-Hüchelhoven begrüßt uns die wunderschön gelegene „Burg Geretzhoven“. Die Burg, ursprünglich kurkölner Rittersitz aus dem 16./17. Jh., ist ganz von Wassergräben umzogen, die zwischenzeitlich trockengelegt sind. Heute kann man die wieder aufgebaute „Miste“ für Festivitäten mieten.

Die ländlich geprägten Stadtteile Rheidt-Hüchelhoven und Büsdorf mit einigen alten Bauernhöfen und Backsteinbauten sind Etappen auf dem Weg nach Fliesteden. Es geht dabei an der Büsdorfer Mühle vorbei, die aus dem 17. Jh. stammt. In Fliesteden bietet sich die Möglichkeit, die sogenannte Unter- und Oberburg  aus dem 13. Jh. anzuschauen. Am Golfplatz und Wasserturm vorbei geht es über eine leicht hügelige Landschaft nach Glessen. Durch Glessen und weiter am Fuß der Glessener Höhe  radeln wir wieder zu unserem Ausgangspunkt „Hallerhof“ zurück.

Die südliche Schleife führt von hier über Oberaußem zur Wiedenfelder Höhe, eine landwirtschaflich rekultivierte Halde des Braunkohlentagebaues, die von Waldflächen umgeben ist und einen guten Ausblick auf Bergheim und das Jülicher Land bis tief in die Eifel gewährt. Die Wiedenfelder Höhe bietet einen Rundkurs, Sie haben aber auch mehrere Möglichkeiten, ihre Fahrt in Richtung Glesch fortzusetzen. Bei entsprechender Wetterlage und guter Thermik lassen die Segelflugzeuge am Himmel den nahen Flugplatz erahnen.

Nördlich des Segelflugplatzes befindet sich noch der Braunkohlen-Tagebau Fortuna-Garsdorf. Die verschiedenen Stufen der Rekultivierung sind deutlich erkennbar.

In Glesch angekommen fahren wir entweder über die ausgeschilderte Fahrradstrecke durch die Felder nach Paffendorf oder nehmen unmittelbar den kurzen Weg entlang der Erft zum Schloßpark Paffendort mit seinem wunderschönen Schloß. Große Teile des Schlosses dienen der Ausstellung zur Braunkohle- und Naturgeschichte sowie Archäologie und stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung. Unmittelbar neben dem Schloßpark liegt an der Kastanienallee eine Minigolfanlage, die sowohl zum Spielen wie zum Rasten einlädt. Weiter geht es der Erft entlang zur Zievericher MühIe  mit dem Angelpark, ein ganzjährig bewirtschaftetes Restaurant mit Außengastronomie in idyllischer Lage. Wer will, kann hier sein Abendessen selbst angeln oder beim Wirt bestellen, bevor wir über Birkenweg und Kennedystr. Wieder zum Ausgangspunkt der Bergheimer Acht, dem Aachener Tor gelangen.
 

Der GPS-Track kann hier heruntergeladen werden. Bitte beachten Sie, dass der kostenlos zur Verfügung gestellte GPS-Track zwar nach bestem Wissen/Gewissen aufgezeichnet wurde, aber weder der Verfasser noch der ADFC haften für Fehler im Track, geschweige denn für deren etwaige (Folge-)Kosten.


Highlights an der Strecke:

Das Aachener Tor: Wahrzeichen der Kreisstadt Bergheim entstand Anfang des 14. Jahrhunderts in Zusammenhang mit der Stadtwerdung und Stadtbefestigung Bergheims. Es schützte die Fernhandelsstraße Köln – Aachen. Das Aachener Tor gehört mit seinem zentralen zweigeschossigen Rechteckbau und dreiviertelrunden Türmen an den Außenecken zu den mächtigsten Stadttoren des Rheinlandes. Es diente im Mittelalter als Behausung des Pförtners, ab dem Jahre 1503 als Wohnung des Amtmannes, im 19. Jahrhundert als Gefängnis, später als Kreisheimatmuseum. Heute wird es durch die Pfadfinder genutzt und betreut.

Die Kentener Mühle wurde erstmalig um 1358 genannt. Das Mühlengebäude mit seinem unterschlächtigen Wasserrad hat einen Durchmesser von etwa 4 m und befindet sich in einem Radhaus. Die ehemalige Ölmühle ist heute der Anbau am Mühlengebäude. Die Ölmühle wurde 1928 durch einen Brand zerstört. 1933 kam es zu einem Neubau der Erftschleuse durch die Witwe Peter Greve. Die Mühle wurde 1962 stillgelegt. Das Wasserrad und das Wehr wurden 1997 erneuert. Zwei Wehranlagen regeln heute den Wasserzufluss zum Wasserrad, welches einmal wöchentlich in Betrieb gesetzt wird. Von besonderer Bedeutung ist die nahezu komplett erhaltene Mühlentechnik, von den wasserführenden Anlagen bis zu den Reinigungs- und Bearbeitungsmaschinen. Die Mühle steht unter Denkmalschutz und befindet sich in Privatbesitz. Heute wird im Hof der Mühle ein Landhandel betrieben. Besichtigung nur nach telefonischer Vereinbarung mit Herrn Greve, 02271 64931

Burg Thorr wurde 1140 erstmals erwähnt und zählte im Mittelalter zu den insgesamt 283 Rittersitzen des Jülicher Grafenhauses. Das Wohnhaus der ehemaligen Thorrer Burg wurde 1680 erbaut und weist einen erhaltenen, heute trockenen Wassergraben, Brücke und Vorbogenbereich sowie Inschrift im Portal, das Allianzwappen der Erbauereheleute im Dreiecksgiebel über dem Portal und in einer Nische über dem Eingang eine „versteckte“ Steinfigur auf. Erst bei genauerer Betrachtung erkennt man, dass es sich um eine weibliche Gestalt mit Früchtekorb 18. Jh. handelt. Noch 1723 war Thorr eine geschlossene Anlage mit drei Türmen. Vermutlich 1860 wurde das Haus umgebaut und die Zugbrücke durch eine feste Brücke mit Eisengitter ersetzt. Der Vorbau wurde 1884 erneuert. Heute befindet sich die Anlage in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden.

Thorr: Der Römerturm ist eigentlich der Kirchturm der Kirche Alt St. Simon. In seinem unteren Teil ist er romanisch, in seinem oberen Teil spätgotisch. Den Name „Römerturm“ erhielt er, weil man glaubte, an dieser Stelle habe einst ein römischer Wachturm gestanden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stieß man bei der Umgestaltung des Friedhofes auf zahlreiche römische Grabbeigaben. Der älteste Grabstein des Friedhofes datiert aus dem Jahre 1662.

Ahe: Haus Eller Pianomuseum Der zweigeschossige Wohnbau des Dreiseithof ist ein Fachwerkständerbau aus dem Jahre 1778 mit originalem Dachstuhl. Die Fassade wurde 1850 durch eine aufwändig gestaltete Backsteinummantelung erneuert. Im Haus Eller hat der Verleger Christoph Dohr inzwischen eine beträchtliche Sammlung an historischen Tasteninstrumenten zusammengetragen. Sie umfasst mehr als 50 Instrumente, ergänzt durch eine umfangreiche Fachbibliothek. Öffnungszeiten zu Konzertterminen, Führungen nach telefonischer Vereinbarung: 02271 707206 www.pianomuseum.eu oder www.haus-eller.de

Quadrath: Die Pliesmühle ist eine Wassermühle, die erstmals 1243 urkundlich erwähnt wurde und zum Schloss Frens gehörte. Über Jahrhunderte nutzte sie die Wasserkraft der Erft zur Vermahlung von Getreide. Das Mühlengebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Wirtschaftsgebäude und gründerzeitliches Wohnhaus wurden 1837 errichtet. 1945 wurde die Mühle stillgelegt. Das Wasserrad fehlt und das Inventar wurde entfernt. Erhalten ist das komplette Getriebe, bestehend aus Kamm- und Stirnrädern sowie Kegelrädern mit einseitiger Holzverzahnung. Von Außen ist die alte Wehranlage mit Wehr noch gut zu erkennen. Heute beherbergt die ehemalige Wassermühle ein Gestüt. Da sich die Mühle in Privatbesitz befindet, ist nur eine Außenbesichtigung möglich.

Quadrath: Wasserschloss Frens liegt eingebettet in einer als Naturschutzgebiet besonders geschützten Wald- und Wiesenlandschaft. Der Vorläuferbau des heutigen Schlosses wurde schon 1263 erwähnt. Im Laufe der Jahrhunderte ist die Burg zur Schlossanlage ausgebaut und mehrfach umgestaltet worden. Der letzte Umbau fand 1850 statt, durch den das Schloss sein heutiges Aussehen erhielt. Privatbesitz - öffentlich nicht zugänglich. Weitere Informationen: www.schloss-frens.de

Quadrath: Schloss Schlenderhan ist  Stammsitz eines gleichnamigen Geschlechts, Erstnennung 1217. Um 1780 wurde der alte Burgsitz abgebrochen und an anderer Stelle der bestehende Rokoko Schlossbau errichtet. 1870 von den Freiherren von Oppenheim erworben und an Hof- und Parkseite durch feine schmiedeeiserne Gitter geschlossen. Schloss Schlenderhan ist heute Sitz eines der ältesten noch privat betriebenen Vollblutgestüte der Welt. Mit insgesamt 16 Derbysiegen in den letzten 100 Jahren steht es unangefochten an der Spitze. Privatbesitz - öffentlich nicht zugänglich.

Fernblicke: Die größte Veränderung hat die Ville durch den Braunkohlentagebau seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts erfahren. Im Zuge der Rekultivierung entstanden weite, ebene Feldfluren mit Einzelhöfen und kleinen Weilern, junge Laubwälder, neue Biotope und Landschaftsseen.
Die Glessener Höhe zwischen den Ortsteilen Glessen und Quadrath-Ichendorf ist mit 204 Metern Höhe über NN die höchste Erhebung zwischen Eifel und Bergischem Land. Von hier hat man einen phantastischen Ausblick auf Köln und Bonn, an Tagen mit guter Sicht blickt man bis ins Siebengebirge und das Bergische Land.
Die Fischbachhöhe mit 163 Metern über NN zwischen den Ortsteilen Glessen und Quadrath-Ichendorf ist ein Rekultivierungsbereich mit landwirtschaftlicher Nutzung, hier befinden sich mehrere schöne Bauernhöfe, Freizeitanlage, Wohnbereich und gewerbliche Nutzfläche.
Die Wiedenfelder Höhe, benannt nach der ehemaligen Ortschaft Wiedenfeld, liegt mit 126 Metern Höhe über NN zwischen den Ortsteilen Paffendorf und Oberaußem. Die Hänge sind bewaldet und auf dem Plateau sind mehrere Bauernhöfe angesiedelt.

Niederaußem: Das Bergbau-/Brikettmuseum - eine private Sammlung von Karl Buchen feierte 2007 sein 30jähriges Bestehen. In sechs Abteilungen, der Braunkohlenstube, dem Reich der 1000 Kristalle, der Klüttenstube, der Knappenbar, dem Zechenhaus und dem Barbarastollen, werden unzählige Exponate aus dem Bergbau ausgestellt. Kontakt: Bergbaumuseum, Krokusweg 18, 50129 BM-Niederaußem. Öffnungszeiten: nach Vereinbarung, Tel. 02271 52846, Fax: 02271 56634

Niederaußem: Im Pfeifenmuseum Chateau Henri, dem Haus der 10.000 Pfeifen von Peter Heinrichs findet der Besucher im Gewerbegebiet Niederaußem. Das Aroma von 200 Tabaksorten, feine Zigarren und eine beeindruckende Anzahl Pfeifen machen einen Besuch lohnenswert. Über eine kleine Wendeltreppe gelangt der Besucher ins Museum. In dem kleinen Ausstellungsraum hat der Hausherr viele Gegenstände rund um den Rauch zusammengetragen. Selbst illustre Anhänger des Rauchgenusses wie Arnold Schwarzenegger, Franz-Josef Antwerpes und Fidel Castro fanden bereits den Weg in das „ Chateau Henri“ mit dem größten Zigarrenhumidor der Welt. Eintritt: frei. Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18:30, Sa 9-16, So 11-17, Voltastr. 17, Tel. 02271 56288, www.pfeife.de

Das Braunkohlenkraftwerk Niederaußem ging 1963 als Werk IV des 1988 abgerissenen Kraftwerks Fortuna in Betrieb und ist mit dem 200 m hohen Kühlturm schon von weitem sichtbar. Aus einer ursprünglichen Blockleistung von 150 MW sind bis heute neun Blöcke mit einer Gesamtleistung von rund 3.900 MW entstanden. Der größte und modernste ist das 2003 in Betrieb gegangene BoA (Braunkohlenkraftwerk mit optimierter Anlagetechnik), das allein eine Leistung von rund 1.000 MW erbringt. Durch diese Technik konnte der Kraftwerkswirkungsgrad auf 43 Prozent gesteigert werden. Damit wurde eine neue Rekordmarke für die Stromerzeugung aus Braunkohle gesetzt (Zum Vergleich: Dieselmotor/Direkteinspritzer bis 45%!!!).
Das Kraftwerk und die dazugehörigen Anlagen können im Rahmen von vorher angemeldeten Gruppenführungen besichtigt werden. Während der NRW-Oster-; Sommer- und Herbstferien finden nach Voranmeldung Sonderführungen für jedermann statt. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie unter www.rwe.com bzw. beim RWE Power-Besucherdienst unter Tel. 02271 75120043.

Auenheim: Der Ordenshof - eine aus dem Jahr 1211 stammende Hofanlage wurde in seiner jetzigen Bauform 1788 errichtet, nachdem der Hof am 13. März 1787 abbrannte. Es ist das Wohnhaus des einstigen Hofes des Deutschen Ordens in Auenheim und wird heute als städtische Begegnungsstätte genutzt. Nur Außenbesichtigung

Hüchelhoven: Die Wasserburg Geretzhoven ist eine großzügige Hofanlage, die in ihrer jetzigen Form aus dem 16./17. Jahrhundert stammt, jedoch als Kurkölner Rittersitz erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt wurde. Heutzutage steht die Burg teilweise der Öffentlichkeit zur Verfügung. Seit 1992 bemüht sich der Aktionskünstler Fakir Alyn als Mieter den Baubestand zu erhalten. In der wiederhergestellten „Miste“ und dem wieder hergerichteten alten Rittersaal kann man in historischem Ambiente Feste feiern. In den Sommermonaten ist die Burg mit ihrem idyllischen Biergarten an Sonn- und Feiertagen ab 11:00 Uhr für Besucher geöffnet. Der Eintritt ist kostenfrei. Hier sind Kinder ausdrücklich erwünscht! Tel. 02183 415090 www.wasserburg-geretzhoven.de

Die Büsdorfer Mühle steht auf einem Ausläufer des Vorgebirges Ville und ist eine der letzten Windmühlen in unserer Gegend. Die Lage im Gelände, 108 Meter über dem Meeresspiegel, war für den Bau einer Windmühle ideal. So ist es zu erklären, dass schon 1583 eine Windmühle an dieser Stelle urkundlich erwähnt wird. Die jetzige Mühle wurde 1847 - 1850 von dem Müller Vinzenz Coenen und seiner Frau Elisabeth erbaut. Sie gehört dem Typ der Turmwindmühlen an. Eine Turmwindmühle hat als Unterbau einen massiven Steinturm. Den Abschluss des ca. 15 Meter hohen Bauwerkes bildet die Haube mit den Flügeln. Gemahlen wurde in der Mühle bis 1928. Mühleninventar ist heute nicht mehr vorhanden. 1985/86 wurde das Flügelkreuz von zwei starken Stürmen zerstört. Heute ist die Mühle ein Baudenkmal und mit der gesamten Hofanlage geschützt. Von hier aus bietet sich ein weiter Blick in das Kölner Land bis zum Siebengebirge. Nur Außenbesichtigung möglich.

Fliesteden: Die Oberburg ist urkundlich erstmals 1292 als Sitz der Herren Wickrath genannt und befand sich bis 1800 im Besitz verschiedener rheinischer Adelsgeschlechter. Die Oberburg ist heute eine fränkische Hofanlage mit Wohnhaus. Das frühere Herrenhaus, ein zweistöckiger Backsteinbau von fünf Achsen mit Kreisöffnungen im Drempel und einem Walmdach, entstand um 1840. Das klassische Aussehen der „Burg“ wird durch die Sprossenfenster und die grünen Schlagläden erhöht. Privatbesitz - öffentlich nicht zugänglich.

Fliesteden: Die Unterburg wurde vermutlich 1761 erbaut, heißt jetzt „Frentzenhof“, abgeleitet von der Adelsfamilie v. Frentz, die im 16. und 17. Jahrhundert im Besitz der Burg war. Die Adelsfamilien auf den beiden Burgen übten gemeinsam die Gerichtsbarkeit und Verwaltungshoheit in dem kleinen Dorf aus. Die ehemaligen Burgen bestehen nicht mehr. Privatbesitz - öffentlich nicht zugänglich.

Der Glessener Mühlenhof ist ein Erlebnisbauernhof für Jedermann. Der fränkische Vierkanthof bietet neben einer Windmühle Typ Gallerieholländer und einem Backhaus auch alle Tiere der Landwirtschaft aus gefährdeten Haustierklassen. Zur Veranschaulichung der landwirtschaftlichen Arbeit wird auf einer Aktionsfläche jährlich wechselnd angebaut. Strohscheune, Ponyreiten, Kutschfahrten, Bio-Hofladen, Bauernhofcafé etc. sind weitere interessante Angebote. Ein Erlebnis für die ganze Familie. Weitere Informationen: www.glessener-muehlenhof.de
Eintrittspreise: Hofgelände mit Bauernmuseum, Mühle etc. Erwachsene: 4 €; Kinder 1-3 Jahre: 2 €.
Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 9:00-18:00 Uhr.
Tipp: Besuchen Sie das in unmittelbarer Nähe liegende Atelier der Künstlerin Roswitha Schönbohm auf dem Breuershof, die unter dem Künstlernamen PIA ungewöhnliche Gartenskulpturen aus Beton modelliert. PIAs Atelier im Breuershof Hohe Str. 103, 50129 Bergheim. Keine festen Öffnungszeiten!

Oberaußem: Gedenkplatz Günter Grass
Die Aussichtsplattform am alten Friedhof mit Sitzbänken unter der majestätischen, Jahrhunderte alten Kastanie lädt zum erholsamen Verweilen ein. Genießen Sie in ihrem Schatten die Ruhe und die Aussicht über die Dächer des Ortes und den ehemaligen Tagebau Bergheim. Eine Bronzetafel erinnert an den Nobelpreisträger Günter Grass, der hier in seinem Werk „Die Blechtrommel“ die Aussicht über das Braunkohlerevier mit dem ehemaligen Kraftwerk Fortuna eindrucksvoll schilderte. Weitere Informationen: www.stadtteilforum-oberaussem.de

Die denkmalgeschützte Oberaußemer Mühle (Typ Turmholländer) wurde wahrscheinlich 1846 von Johann Wilhelm Baumann 1813 – 1902 erbaut und hatte die Funktion einer Kornmühle. 1906 wurde sie stillgelegt. Mit ihren 14 m Höhe überragte sie lange Zeit die Häuser im Ortsteil. Heute ist nur noch der Mühlenstumpf erhalten. Im Jahre 2005 begann die umfangreiche Sanierung des Denkmals. Eine Besichtigung des Innenbereichs ist zu bestimmten Terminen und auf vorherige Anfrage möglich. Weitere Informationen: www.stadtteilforum-oberaussem.de

Der Peringssee wurde im Zuge der Rekultivierung genau dort künstlich angelegt, wo sich früher die tiefste Stelle 300 m des ehemals größten Braunkohletagebaus der Welt befand. Mit einer 1,5 m dicken Tonschicht abgedichtet, wurde er ab November 1997 mit 1,7 Millionen Kubikmeter Sümpfungswasser ca. 2 Jahre lang befüllt. Heute ist der See mit seinen 20 ha und 25 m Tiefe der Mittelpunkt des insgesamt 120 ha großen von 18 km Rad- und Wanderwegen durchzogenen Naherholungsgebietes zwischen Bedburg und Bergheim und Heimat zahlreicher – auch seltener – Wasservögel. Dem See vorgelagert sind drei Bioteiche, zum Abbau des Nährstoffgehalts des zufließenden Wassers, um das ökologische Gleichgewicht des Sees zu erhalten. Auf Anregung von Naturschutzverbänden wurden zwei Flachwasserzonen am Seeufer angelegt. So haben sich mittlerweile zahlreiche Graureiher, Kormorane, Eisvögel, Zwerg- und Haubentaucher, sowie teils seltene Entenarten wie die Löffel- u. Pfeifente und auch Erd- und Kreuzkröten angesiedelt. Sogar ein durchziehender Fischadler wurde gesichtet.

Das automobile und technisches Museum Berendes: 1999 haben die Sammler aus Leidenschaft, Monika und Wolfgang Berendes, ihre umfangreiche Sammlung von alten Autos, Motorrädern, Fahrrädern, Traktoren und Flugzeugen, Funk- und Telefontechnik, Radios und Grammophone, Näh- und Schreibmaschinen, Registrierkassen und was es sonst noch an technischen Altertümchen gibt, ihrem Museum übertragen. Auf der 1000 qm großen Ausstellungshalle thront ein ausgedienter Starfighter F 104 von 1960. Der Biergarten lädt zu Kaffee & Kuchen und kleineren Speisen ein. Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober Sa, So, Feiertags 10 – 19 Uhr. Eintritt: 4,50 € p. P. Ermäßigung für Kinder, Familien, Gruppen www.automuseum-berendes.de

Das von Wassergräben umgebene Wasserschloss Paffendorf wurde zwischen 1531 und 1546 an der Stelle einer alten Vogtei errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde es im neugotischen Stil umgebaut. Seit 1958 befindet es sich im Privatbesitz der RWE Power AG, die 1967 ein Informationszentrum einrichtete. Im Herrenhaus befindet sich die Dauerausstellung über die rheinische Braunkohlenindustrie. Hier finden sich Exponate von 70 Briketts, die bis zu 130 Jahre alt sind und an längst erloschene Marken und Bergwerksbetriebe erinnert. Daneben ist ein Raum der Entstehung der Braunkohle und der Geschichte ihrer Industrie gewidmet, ein anderer informiert über die Technik und die Umwelteinwirkungen der rheinischen Braunkohlenindustrie. Im Turmzimmer sind archäologische Funde aus dem rheinischen Braunkohlenrevier ausgestellt. In der in der Vorburg befindlichen „Galerie Schloss Paffendorf“ finden wechselnde Ausstellungen statt. Öffnungszeiten: samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr, Eintritt: frei.

Zum heutigen Schloss gehört ein 7,5 Hektar großer Park. Ausgedehnte Wasserflächen und zahlreiche markante Einzelbäume, unter ihnen alte Mammutbäume, Ginkgos und Riesenlebensbäume, prägen das Bild. Ab 1967 hat die RWE Power-Forstabteilung in einem Teil der Anlage einen Forstlehrgarten eingerichtet, dieser vermittelt durch urzeitliche Bäume, Sträucher und Moorpflanzen aus anderen Erdteilen, den Besuchern ein im wahrsten Wortsinn lebendiges Bild des Tertiärs. Als Überreste urzeitlicher Flora flankieren zwei mächtige, rund 15 Millionen Jahre alte Sequoia-Stümpfe den Eingang zum Schlosspark. Ihr hoher natürlicher Gehalt an Gerbsäure verhindert über Jahrmillionen die Zersetzung, so dass sie gut erhalten in einem Tagebau gefunden werden konnten. Öffnungszeiten Schlosspark: April bis September täglich 10:00 - 19:00 Uhr; Oktober bis März täglich von 10:00 - 17:00 Uhr. Öffnungszeiten Brasserie: täglich ab 9:00 Uhr. Besonderheit: Im Innenhof des Schlosses veranstaltet die RWE Power AG in den Sommermonaten Open-Air-Konzerte mit Künstlern aus der Region. www.schloss-paffendorf.de Der Eintritt ist frei.

Die Zievericher Mühle wurde bereits erstmals um 1243 erwähnt. Die Mühle besteht aus einer 3-flügeligen Hofanlage mit einem L-förmigen Wirtschaftsgebäudetrakt und einem Wohnhaus. Das Mühlengebäude stammt aus dem Jahr 1715. Die Mühle wurde 1960 stillgelegt. Das Wasserrad fehlt und es ist kein Inventar mehr vorhanden. Lediglich die Flutschleuse ist erhalten. Die idyllisch gelegene Anlage steht unter Denkmalschutz und das vorbildlich restaurierte Anwesen dient heute als Wohnanlage mit Restaurant, Biergarten und Angelpark.